Kaffee oder Tee? Alles über unsere Lieblingsgetränke
Alle über unsere Lieblingsgetränke! Kaffee oder Tee? Was ist gesünder? Was schmeckt besser? Darüber liesse sich wochenlang diskutieren, ohne eindeutiges Endergebnis. Nach Wasser zählen Kaffee und Tee zu den beliebtesten Getränken – weltweit. Also hat buchstäblich jeder zu ihnen eine Meinung.
Morgens einen Kaffee zum Wachwerden, nachmittags einen Tee zur Beruhigung. Kaffee mit Milch oder gern ohne. Tee mit Milch oder einem Schuss Zitrone. Die Vorlieben variieren, doch im Genuss sind wir alle vereint.
Lassen Sie uns auf eine kleine Reise gehen und gemeinsam die Welt von Kaffee und Tee erkunden.
Kaffee
«Even a bad cup of coffee is better than no cup at all.» – David Lynch
Kaffee, heute in 70 Ländern angebaut, gehört zu den am häufigsten konsumierten Getränken auf der Welt – er wird täglich über 2 Milliarden Mal getrunken. Aber wie haben wir es geschafft, aus einer kleinen roten Kaffeekirsche flüssiges Gold zu machen? Wann haben wir angefangen, es zu trinken?
Geschichte des Kaffees
Der Legende nach soll ein junger Ziegenhirte die Wirkung der Kaffeepflanze entdeckt haben, im 9. Jahrhundert in Äthiopien: Dieser beobachtete, wie quirlig seine Ziegen wurden, nachdem sie die roten Kaffeekirschen probiert hatten. Der Verzehr von Kaffee findet allerdings zuerst im 15. Jahrhundert im Jemen Erwähnung.
Eine exakte Geschichte seiner Verbreitung lässt sich leider nicht rekonstruieren. Doch wissen wir, dass in den folgenden Jahrhunderten der gesamte Nahe Osten Gefallen am Kaffee fand und zunächst ein Monopol auf diesen Genuss behielt. Erst der Kaffeeanbau in Indien ermöglichte es Menschen in Europa, Süd- und Zentralamerika sowie Mexiko und den Karibischen Inseln das «Supergetränk» kennenzulernen.
Beinahe hätte allerdings die Religion den Siegeszug von Kaffee verhindert, denn anfangs galt er Christen als muslimisches Getränk, weshalb sie ihn meiden sollten. Nachdem Papst Clemens VIII. im 17. Jahrhundert Kaffee zum christlichen Getränk erklärt hatte, durfte ihn jeder im Einklang mit seinen geistlichen Werten geniessen.
Seit 1852 ist Brasilien der grösste Kaffeeproduzent der Welt – ein Titel, den das Land noch heute eifrig verteidigt.
Geteilter Kaffeegenuss verbreitete sich schnell in der Gesellschaft. In vielen Städten entstanden öffentliche Kaffeehäuser. In England wurden diese Orte während des 17. Jahrhunderts «Penny – Universitäten» genannt: Für einen Penny bekam «der Student» eine Tasse Kaffee und den Zutritt zum Kaffeehaus, Zeitschriften und Gespräche, bei denen er etwas lernen konnte, inklusive. Zur gleichen Zeit begann die Epoche der Aufklärung. Kaffeehäuser wurden zu Treffpunkten von Schriftstellern, Wissenschaftlern und Gelehrten. Und auch heute treffen wir uns in Cafés, um zu diskutieren, zu lernen oder ganz unbeschwert eine Tasse Kaffee zu trinken.
Ist Kaffee gut für uns?
Kaffee enthält Koffein, welches vorübergehend den Blutdruck erhöht. Durch die verschiedenen Arten den Kaffee zuzubereiten, variiert die Menge an Koffein, die wir zu uns nehmen. Dabei enthält der Espresso die höchste Konzentration, etwa 70 mg auf 30 ml. Eine Pauschalaussage, ob Kaffee für den Einzelnen von uns gut oder schlecht ist, lässt sich nicht treffen. Seit 2015 zählt das Getränk innerhalb der allgemeinen Ernährungsrichtlinien aber als Bestandteil einer gesunden Ernährung. Studien aus 2017 zeigen, dass Menschen, deren Kaffeekonsum gemässigt ist, seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden – einschliesslich Herzinfarkt und Schlaganfall – als diejenigen, die das Getränk auslassen. Experten sagen zudem, Kaffee könne Krankheiten wie Typ-2-Diabetes, Parkinson und Lebererkrankungen vorbeugen.
Es gibt mehr als 124 Sorten der Kaffeepflanze, aber in unsere Tassen gelangen fast ausschliesslich die beiden meistbenutzen Sorten Arabica und Robusta.
Kaffee und die Zuckerfalle
Flat White, Latte, Frappuccino – zum schlichten schwarzen Kaffee haben sich unzählige internationale Varianten hinzugesellt. Bei der Ernährung von Erwachsenen gelten gesüsster Kaffee und Tee als die viertgrössten Zuckerquellen. Es empfiehlt sich daher, seinen regelmässigen Konsum zu überdenken und auf überhöhte Mengen von Zucker zu verzichten. Insbesondere lohnt der Blick auf die Zutatenliste von industriell hergestellten Kaffeegetränken: Steht Zucker an erster Stelle, können wir getrost auf dieses Produkt verzichten. Selbst gemacht ist ohnehin die beste Wahl, weil wir hier die grösste Kontrolle über alle Zutaten haben.
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Kaffeebräuche aus aller Welt
Weltweit haben sich unterschiedliche Formen der Kaffeezubereitung entwickelt – es existieren vielerlei Kaffeerituale samt tieferer Bedeutung.
Zum Beispiel wird im Nahen Osten und in einigen Teilen Osteuropas der Kaffee sehr fein gemahlen und zusammen mit Zucker, Wasser, aber auch Gewürzen wie Nelken oder Zimt, in einem Ibrik gekocht.
Die Franzosen beginnen den Tag gern mit einer grossen Tasse Café au Lait und das gleiche gilt für Brasilien, wo der Milchkaffee ebenfalls zum Morgen dazugehört; tagsüber trinkt man aber, den schwarzen Cafezhino. In Skandinavien und in Holland sind Gebäck oder Brot stete Begleiter des Morgenkaffees. Die Italiener schwören den ganzen Tag über auf ihren Espresso. Mexikos Spezialität heisst Café de Olla und wird mit rohem Zucker und Zimtstangen gekocht. In Österreich haben die Wiener Kaffeehäuser Massstäbe gesetzt. Zu Mokka, Melange, Kapuziner und Einspänner darf es ein Stück Sachertorte sein. Das heimische Kaffeekränzchen mag heute nicht mehr als trendig erscheinen, aber es bleibt trotzdem, eine grossartige Gelegenheit, sich bei Kaffee und Kuchen mit Freunden und Familie auszutauschen.
Wie wäre es mit ein paar zuckerfreien Ideen zum Selberbacken fürs Kränzchen?
Tee
«I got nasty habits; I take tea at three.» – Mick Jagger
Genauso wie Kaffee gilt Tee als Lieblingsgetränk auf der ganzen Welt. Unzählige Sorten und Geschmacksrichtungen sorgen dafür, dass er einem nie langweilig wird. Und auch seine Geschichte ist recht bewegt.
Geschichte des Tees
Am Anfang steht wieder eine Legende: Der chinesische Kaiser Shen Nung soll 2737 v.Chr. unter einem Baum gesessen haben, als seine Bedienung gerade Wasser kochte. Ein Blatt von diesem Baum fiel ins Wasser. Der Kaiser probierte die zufällige Kreation und fand Gefallen an ihr.
Buddhistische Gelehrte führten im 7. Jahrhundert n. Chr. Tee nach Japan ein und legten den Grundstein für die komplexe japanische Teezeremonie. Europa erreichte das Aufgussgetränk erst sehr viele Jahrhunderte später – den kommerziellen Erfolg verantworten die Holländer. Sie importierten das Getränk Anfang des 17. Jahrhunderts über die Insel Java. Zu der damaligen Zeit war Tee 10 Mal teurer als Kaffee und galt als Getränk der Reichen.
Die Briten, heute für ihre Teevorliebe bekannt, kamen etwas später in den Genuss des Teetrinkens. Zunächst lehnten sie das Getränk nämlich ab. Erst nach der Heirat von Karl II. mit Katharina von Braganza, die selbst Tee mochte, änderten sie ihre Meinung allmählich. Davon zeugt u.a. eine Werbeanzeige aus der Londoner Zeitschrift Mercurius Politicus von 1658, die ankündigt, das chinesische Getränk Tcha sei in einem Kaffeehaus in der Stadt verfügbar. Auf die Britischen Inseln importiert wurde der Tee von der berüchtigten Ostindien-Kompanie.
Im 18. Jahrhundert schmeckte den Briten der Tee zwar sehr, doch sie konnten sich die hohen Preise nicht leisten. Das ermutigte kriminelle Banden, Tee einzuschmuggeln. Ausserdem zeigten sich findige Geschäftsleute bei der Zusammensetzung äusserst kreativ: den Teeblättern fügten sie mancherlei andere Blätter und Substanzen bei.
Damit die Farbe des Tees überzeugend aussah, wurde sogar Schafsmist oder giftiges Kupfercarbonat hinzugefügt.
1784 senkte der britische Premierminister William Pitt die Tee-Steuer von 119 Prozent auf 12.5 Prozent. Plötzlich konnten sich alle Tee erlauben und der Schmuggel hörte praktisch über Nacht auf.
Tee macht Geschichte
Das wohl berühmteste Tee-Ereignis fand 1773 in Boston statt, was zur damaligen Zeit Teil der britischen Kolonien auf dem nordamerikanischen Kontinent war. Nach einem lange schwelenden Streit zwischen den 13 Kolonien und ihrem Mutterland eskalierte der Konflikt in einer Uneinigkeit bei der Besteuerung von Tee – die britische Regierung weigerte sich, diese zu widerrufen. Im Rahmen der Boston Tea Party enterten schliesslich als Indianer verkleidete Bostoner die Schiffe der Ostindien-Kompanie und schütteten die gesamte Teeladung ins Meer. Dieser Vorfall leitete die ersten Schritte zur amerikanischen Unabhängigkeit ein.
Ist Tee gut für uns?
Die Menschen haben früh erkannt, dass Tee über verschiedene Eigenschaften verfügt, die auf die Gesundheit einwirken können. Viele Teeanbieter preisen Sorten an, die uns helfen sollen besser zu schlafen, morgens ausgeruht zu erwachen oder sogar Angstzustände zu beruhigen. Forscher sind ständig bestrebt, die gesundheitlichen Vorteile nachzuweisen.
Zu den wichtigsten gesundheitsfördernden Substanzen im Tee gehören Polyphenole, Catechine und Epicatechine. Studien, die das Harvard Institut durchgeführte, weisen darauf hin, dass Teetrinker ein geringeres Risiko für Diabetes und möglicherweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Tee stellt eine gute Alternative zu Kaffee dar, da er weniger Koffein enthält.
Ernährungswissenschaftler sind sich einig, dass jeder Tee ein guter Tee ist – solange wir ihn selbst zubereiten und auf industriell hergestellte Produkte verzichten.
«Tee ist eine der Hauptstützen der Gesellschaft in diesem Land» – George Orwell in «A Nice Cup of Tea»
Welche Teesorten gibt es?
Streng betrachtet ist Tee ein Getränk aus den Blättern der Teepflanze. Dieser Teepflanze haben wir die Grundsorten Weiss, Oolong, Grün und Schwarz zu verdanken. Ihre Unterschiede liegen in der Verarbeitung der Teeblätter: Während man den Weissen Tee nur trocknet, wird der Grüne Tee erhitzt, der Oolong teil-fermentiert und der Schwarze Tee fermentiert.
Interpretieren wir den Begriff Tee weniger streng, kommen zum Tee von der Teepflanze Früchte- und Kräutertees dazu, die – wie der Name es sagt – aus Früchten oder Kräutern bestehen. Ausserdem gibt es unzählige Verbindungen von Kräutern und Früchten untereinander oder mit den Blättern der Teepflanze.
In Grossbritannien trinken 84 Prozent der Menschen Tee – das sind 165 Millionen Tassen pro Tag!
Teebräuche aus der Welt
In China ist Tee weitaus mehr als ein Getränk. Cha Dao, «der Weg des Tees», entspricht vielmehr einer Lehre fürs Leben, die Liebe, Respekt und Wertschätzung beinhaltet. Dabei bedient sich der Kenner verschiedener Zubereitungsmethoden: nicht fermentierte Tees bereitet man zumeist im Gaiwan zu (einem Gefäss, das aus einer Untertasse, einer kugelförmigen Schale und einem Deckel besteht), fermentierte Tees mit der Gongfu Cha-Methode (von einer Teekanne über ein Dekantiergefäss bis hin zu einer Aromatasse – hier werden diverse Utensilien verwendet).
Das japanische Teeritual, Cha No Yu, historisch gesehen aus China stammend, unterscheidet sich deutlich von der chinesischen Teezeremonie durch seine strikten Regeln. Es kann Jahre dauern, bis jemand die einzelnen Schritte meistert. Ausserdem wählen die Japaner vor allem eine Teesorte – den Matcha.
Eine indische Spezialität hat längst die Welt erobert: der Chai. Seine Basis bildet der Schwarze Tee. Hinzu kommen Milch, Zucker und einer Gewürzmischung. Die Russen bereiten meistens ebenfalls Schwarzen Tee zu und zwar im Samowar, einer oft kunstvoll verzierten Teemaschine. Serviert wird er mit Zitrone, Zucker, Honig oder sogar Marmelade. In Tibet bekommt man Yak-Buttertee, Po cha. Dieser hat einen hohen Nährwert, weshalb er bei hart arbeitenden Nomaden beliebt ist. Entspannung finden wiederum die Briten bei ihrem Tee und zwar beim Nachmittagstee, gegen 16 Uhr. Zum Schwarzen Tee mit Milch und Zucker essen Geniesser Sandwiches, Scones und Kuchen.
Machen Sie sich einen schönen Nachmittagstee mit unseren zuckerfreien Leckereien:
Unsere Lieblingsgetränke Kaffee und Tee passen zu einem gesunden Lebensstil. Am besten ist es, wenn wir beim Verzehr auf Zucker verzichten. Doch das heisst nicht, wir müssten den süssen Geschmack missen: Geniessen Sie Ihr Lieblingsgetränk doch mal mit Assugrin. Und probieren einige unserer Rezepte aus: